Geschichte

Skat und Bielefeld, das gehört schon lange zusammen. Ab 1954 war Bielefeld sogar der Sitz des Deutschen Skatverbands (DSkV). 2002 zog die Geschäftsstelle des DSkV nach Altenburg in Thüringen um, wo 1886 die erste "Allgemeine Deutsche Skatordnung“ verabschiedet und 1899 der erste Deutsche Skatverband gegründet worden war. Eins ist Bielefeld dabei erhalten geblieben: der älteste heute noch bestehende Verein im DSkV, Rot-Weiß Bielefeld, gegründet am 1. November 1950.

Die lange Vereinsgeschichte weist viele Erfolge auf. In den 50er und 60er Jahren errang Rot-Weiß Bielefeld mehrfach den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters, sowohl im Herren- als auch im Damenwettbewerb. Die Herren holten außerdem 1979 den Deutschland-Pokal nach Bielefeld, und im Jahr 1967 stellte der Verein sogar die Deutsche Meisterin im Einzelwettbewerb, Helga Kiel.

Bei Rot-Weiß Bielefeld wurde aber nicht nur Skat gespielt, sondern auch das heute bekannte Regelwerk des Skats maßgeblich mitgestaltet. Rot-Weiß-Mitglied Johannes Fabian, der ab 1962 Vorsitzender des Deutschen Skatverbands war, brachte die Idee in die Skatregeln ein, für jedes verlorene Spiel des Alleinspielers den Mitspielern zusätzliche Pluspunkte gutzuschreiben: je 30 Punkte pro Spiel an einem Vierer- und je 40 Punkte an einem Dreiertisch.

Alten Skatfreunden ist Fabian vielleicht auch noch aus dem Fernsehen bekannt.  

"18, 20 - nur nicht passen"

hieß die Skatsendung im ZDF, für die er ab 1964 als Berater und Schiedsrichter im Fernsehstudio saß.

Noch größeren Einfluss auf die heute gültige Fassung der Internationalen Skatordnung hatte ein anderes Rot-Weiß-Mitglied, Helmut Schmidt. Von 1968 bis zu seinem Tod im Jahr 1999 war er Mitglied des Deutschen Skatgerichts, ab 1981 auch dessen Vorsitzender. Für diese Leistung erhielt er mehrere Auszeichnungen des Deutschen Skatverbandes und wurde 1998 zum Ehrenmitglied des DSkV ernannt. 

Heute zählt Rot-Weiß Bielefeld 23 Mitglieder und ist damit einer der größten Vereine in Ostwestfalen. Wir sind nicht nur bei Veranstaltungen und im Ligabetrieb des DSKV aktiv, sondern  organisieren auch selbst Turniere und sind bei verschiedenen Turnieren anderer Clubs als Teilnehmer dabei.